Das nötige Geld und das Grundstück sind vorhanden und am liebsten sollte schon morgen der Bagger anrollen: Viele Menschen erfasst beim geplanten Hausbau eine Euphorie, die nicht selten den Blick auf das Wesentliche etwas trübt. Bereits bevor sich die Ideen in konkreten Plänen niederschlagen, sollte der Bauherr einige grundsätzliche Überlegungen anstellen. Wenn erst der Plan genehmigt ist und der Bagger im Garten steht, ist zwar noch Zeit für Feinschliff, für die großen Weichenstellungen ist es dann aber zu spät. Die Bau-Experten von homesolute.com, dem größten unabhängigen Online-Ratgeber für private Bauherren, weisen deshalb auf wichtige Punkte hin, über die bereits sehr frühzeitig Klarheit herrschen sollte.
Was kann ich mir leisten? Beinahe jeder hat sein Traumhaus im Kopf - doch von der Idee zur Realität ist es ein weiter Weg. Am Anfang steht ein ganz nüchterner Kassensturz: Was können wir uns leisten?, muss sich die Baufamilie fragen. Denn jedes Haus braucht ein stabiles finanzielles Fundament. Hier gilt es, einen Mittelweg zwischen Wollen und Können zu finden. Die Zahl der Räume, die Qualität der Ausstattung - alles muss durch den Finanz-Test. Zu einer ehrlichen Kalkulation gehört es auch, Phasen der Erwerbslosigkeit und Reserven dafür einzuplanen. Das heißt: Die Finanzierung sollte nicht auf "Kante genäht" sein, sondern Verdienstausfälle aushalten. Wichtig ist es auch, sich über staatliche Fördermittel, Darlehen und steuerliche Vergünstigungen zu informieren. Wichtig ist es auch, sich nicht blenden zu lassen. Diese sind lediglich eine Erleichterung, sie taugen nicht zur Finanzierung.
Wie groß muss das Haus werden? Eine wichtige Rolle in den Überlegungen spielt die Familienplanung. Für den Single stellt sich die Frage, ob und wann er eine Familie gründen will. Ehepaare sollten sich darüber klar werden, ob und, wenn ja, wie viele Kinder sie haben möchten. Ist bereits Nachwuchs auf der Welt, ist zu klären, wie lange Tochter oder Sohn noch mit den Eltern unter einem Dach wohnen möchte. Diese Überlegungen bestimmen die Größe des Hauses sowie den Zuschnitt der Räume. Ältere Bauherren sollten ihr Haus bereits barrierefrei planen. Eine wichtige Rolle spielt die absehbare berufliche Entwicklung. Sind Gehaltssteigerungen zu erwarten oder sinkt das Einkommen, weil der Renteneintritt erfolgt?
Im nächsten Schritt können konkrete Anregungen eingeholt werden. Verwandte und Bekannte geben oft weiterführende Tipps, haben Erfahrungen gemacht. Die Experten von homesolute.com empfehlen, Neubaugebiete und Haus-Austellungen zu besuchen. Vom präferierten Bauunternehmer sollte sich die Baufamilie bereits erstellte Häuser zeigen lassen. Denn erst wenn man vor oder in einem Haus steht, werden Dimension und Gestaltung begreifbar. Architektonische Computerprogramme sind zwar praktisch, geben meist aber nur einen eindimensionalen Blick auf das neue Haus. Eine auf Erfahrungen basierende Grundvorstellung ist dagegen ein guter Ausgangspunkt für Gespräche mit dem Architekten.
Wie sollen die Zimmer angeordnet werden? Wichtig sind im Weiteren die Raumaufteilung sowie die Außenansicht des Hauses. Bei der Konzeption des Grundrisses sind viele Punkte zu beachten. So sollten die Wohnräume und Lebensräume der Sonne zugewandt sein, um solare Wärmegewinne zu ermöglichen. Im Norden können Küche und Gästetoilette untergebracht werden. Bad und Toilette sollten beieinander oder übereinander liegen, um die Kosten für die Leitungen gering zu halten.
Wie soll mein Haus von außen aussehen? Genauso wichtig wie die Innengestaltung ist die Fassade. Oft sind Vorgaben durch kommunale Bebauungspläne zu beachten, die etwa die Farbe der Dacheindeckung betreffen. Verzichtet werden sollte auf hervorstehende Elemente, wie Balkone und Gauben. Diese erhöhen die Baukosten und steigern als Wärmebrücken den Energieverbrauch. Die homesolute.com-Experten warnen davor, von einer schönen Optik geblendet, "Schattenseiten" zu übersehen.
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