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Im Hinblick auf das Sparen von Energie und Heizkosten gehören Fenster, Fensterbänke und Rollläden immer noch zu den Schwachstellen einer Hausfassade. Auf engstem Raum treffen hier mehrere Bauteile aufeinander, an deren Einbau oft genug drei verschiedene Handwerke beteiligt sind. Nach Ansicht von Wüstenrot sollte bei der Althaus-Sanierung gerade dem Wärmeschutz im Fensterbereich oberste Priorität eingeräumt werden.

Mängel rund ums Fenster schlagen nicht nur auf den Energieverbrauch durch. Bleibt zwischen Fensterrahmen und Außendämmung eine Lücke mit ungedämmtem Mauerwerk, ist auch dem Außenlärm Tür und Tor geöffnet. Empfindlich groß ist der Wärmeabfluss. Untersuchungen ergaben: Solche schleichenden Energieverluste summieren sich und können durchaus das Doppelte und Dreifache des eigentlich erforderlichen Energieeinsatzes erreichen.

Schluss mit schleichendem Energieverlust
Eine gute Lösung besteht darin, die Fensteröffnung außen rundum mit mindestens drei Zentimeter Dämmstoff bis zum Fensterrahmen zu dämmen. Aber auch Rollläden und Simse zählen zu den gefährdeten Bereichen, wo teure Energielecks auftreten können. Unnütz Geld verheizt wird beispielsweise immer dann, wenn Fensterbänke und innenliegende Simse nicht durch eine Dämmung voneinander getrennt sind. Diese baulichen Unzulänglichkeiten zählt der Fachmann zu den „Wärmebrücken“. Ein anschaulicher Begriff, weil Wärme immer zum kälteren Pol fließt. Wärmebrücken können konstruktionsbedingt sein, aber auch durch Montagefehler entstehen.

Der Kältemantel
Besonders ältere Rolllädenkästen sind wahre Energielöcher. Zum Raum hin sind sie lediglich mit einer ungedämmten Platte aus Holz oder Metall verschlossen, dem Revisionsdeckel. Studien zeigen, dass bereits eine nur wenige Millimeter breite Fuge die Dämmwirkung der Gebäudehülle um bis zu 65 Prozent verringern kann. Einfach und effizient ist es, alte Rolllädenkästen nachträglich zu dämmen, wobei es mehrere Konstruktionsvarianten gibt. Oft wird aber zunächst ein L-förmiger Dämmkeil eingebaut. Dieser schirmt den Rollraum nach oben sowie nach innen zum beheizten Zimmer hin ab. Die entstehenden Zwischenräume werden mit sehr gut dämmendem Hartschaum ausgefüllt. Ehe der Monteur den Deckel wieder anbringt und versiegelt, passt er einen weiteren dicken Dämmkeil an, der den Kasten nach unten hin verschließt.

Alles im Kasten
Werden zugleich neue Fenster eingebaut, ist noch mehr möglich. Dann kann der Rollladen ganz herausgenommen und der Rollraum zum Zimmer hin völlig geschlossen und gedämmt werden. Damit entfällt der Deckel im Innenbereich. Montage und Reparatur des Rollladens erfolgen von außen. Durch das nach innen geschlossene System gibt es keine konstruktionsbedingten Wärmebrücken. Hinzu kommt ein Plus in Sachen Optik. Der Rollladenkasten kann bis zum Fensterstock hin verputzt werden.
Eine wärmegedämmte Gurtführung rundet die energiesparende Montage am Rollladenkasten im Altbau ab. Das Loch für das Gurtband wird ebenfalls geschlossen. Das ist sinnvoll, weil im Winter ein ganzer Raum innerhalb kurzer Zeit auskühlen kann.
Inzwischen sind mehrere ausgefeilte Systeme für die Sanierung von Rolllädenkästen in Altbauten auf dem Markt.

Wärme- und Schallschutz optimiert
Nicht zu vergessen: Heruntergelassene Rollläden können den nächtlichen Wärmeverlust erheblich einschränken. Die ruhende Luft zwischen Rollladen – auch Panzer genannt – und Fenster erzeugt einen Wärmedämmeffekt. Fenster und Rollläden spielen auch beim Ruheschutz eine große Rolle. Schon der normale Rollladen hat je nach Profil ein Quadratmetergewicht von vier bis fünf Kilogramm. Diese Masse nimmt erheblich Schall auf. Soll der Schallschutz noch besser sein, ist ein Rollladenpanzer aus Aluminiumprofilen, Stahl oder Edelstahl zu empfehlen.

Das Interview
Fenstersanierung im Althaus bietet die große Chance, mit neuen Rollläden und neuen Fensterbänken in einem Aufwasch einen kompletten Wärmeschutz zu erreichen.

Hausbesitzer: Wir haben ein älteres Haus gekauft und wollen jetzt als erstes neue Fenster einbauen. Die alten sind bei dem 65 Jahre alten Gebäude schon ziemlich verschlissen und mehr als undicht. Wie gehen wir am besten vor?

Baufachhandwerker: Ganz sicher sind bei einem alten Wohngebäude die Fenster einer der schwächsten Punkte. Beim Einbau von neuen sollte man aber noch einen Schritt weitergehen.

H.: Sie meinen, man könnte auch gleichzeitig die ganze Fassade erneuern?

B.: An sich ja, aber das ist natürlich auch eine Frage des Geldes. Viele meiner Kunden haben schon beim Kauf des Hauses sehr viel ausgegeben und können sich nicht alles auf einmal leisten. Deshalb rate ich, Schritt für Schritt vorzugehen, zunächst einmal die Fenster und gleichzeitig aber auch neue Rollläden, weil das vom Bauablauf her sinnvoll und wirtschaftlich vernünftiger ist.

H.: Sie meinen, Rollläden erst zwei Jahre nach den Fenstern zu installieren, kommt viel zu teuer?

B.: Ja. Außerdem steigert diese relativ geringe Zusatzinvestition auch Ihren Komfort als Bewohner beim Licht- und Sichtschutz erheblich. Die wärme- und schalldämmenden Eigenschaften neuer Fenster und Rollläden sind nämlich heutzutage viel besser als früher. Mit Rollläden kann tatsächlich der preiswerteste Schallschutz erzielt werden. Da das Haus an einer viel befahrenen Straße liegt, hätten sie einen Rundum-Vorteil.

H.: Wenn Sie die Lage unseres Hauses ansprechen. Können wir nicht noch zusätzlich etwas gegen den Lärm von draußen tun?

B.: Sie können Rollläden und Rollladenkästen zusammen mit Schallschutzfenstern einbauen. Außerdem wären noch technische Details zu verbessern, die durchaus spürbare Vorteile bringen. So etwa der Einsatz von Aufhängefedern, die die letzten Stäbe des heruntergelassenen Rollladenpanzers an die Außenschürze drücken. Damit wird der Rollladenkasten-Innenraum nach außen abgedichtet.


Einige Tipps für Althausbesitzer

- Die Energiespareinheit beim Wohngebäude: Fenster, Simse und Rollläden sollten zusammen erneuert werden.


Fensterbänke können sich noch in der Länge ausdehnen. Deshalb muss die Dehnungsfuge am seitlichen Anschluss zum Mauerwerk frei bleiben. Man kann sie mit Steinwollestreifen ausstopfen, damit kein Putzmörtel hineingeraten kann.

Wärmebrücken erhöhen den Wärmebedarf, beeinträchtigen die Behaglichkeit, können Schimmelpilzkulturen ermöglichen und Bauschäden verursachen.

Qualitativ gute Rollläden sind nahezu Alleskönner: Sie halten den Schall draußen und die Raumwärme drinnen, schützen gegen Sommerhitze und machen es Einbrechern schwer. Werden sie mit einem Dämmfedersystem automatisch verriegelt, können sie nicht mehr so leicht gewaltsam hochgeschoben werden.

Rollläden verbessern wirksam den Ruheschutz, wenn der Abstand zur Fensterscheibe 15 Zentimeter beträgt. Geringere Abstände verschlechtern die Schalldämmung.

Werden Rollläden automatisch gesteuert, vermeidet man die oft unvermeidlichen Geräusche beim Handbetrieb.



Wärmeschutz: Dämmstoffe im Vergleich
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