Dem Wärmeleck auf der Spur
Schwäbisch Hall, 14. Juni 2005 - Die Heizkostenabrechnung bringt es an den Tag: Die meisten Altbauten lassen deutlich zu viel Wärme durch zugige Fenster und schlecht bis gar nicht gedämmte Dächer und Fassaden entweichen. Das schadet neben dem Konto des Hausbesitzers auch der Umwelt, weil unnötig viel klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden. Dabei lässt sich der Energiebedarf eines Altbaus vielfach um bis zu 60 Prozent, in Extremfällen sogar um bis zu 80 Prozent senken. Die Schwäbisch-Hall-Energieexperten geben Tipps zur Verbesserung der Energiebilanz und empfehlen, jetzt den Energie-Check zu machen. Werden zum jetzigen Zeitpunkt Schwachpunkte festgestellt, bleibt bis zum Beginn der nächsten Heizperiode ausreichend Zeit, sie zu beseitigen.
Der erste Schritt ist denkbar einfach, denn der Blick auf die Heizkostenabrechnung gibt Aufschluss: Mehr als zehn Liter Heizöl oder zehn Kubikmeter Gas pro Quadratmeter sollte für eine behagliche Wärme nicht nötig sein. Liegt der Verbrauch darüber, sollte man sich auf die Suche nach Wärmelecks machen, nachsehen, ob die Fenster dicht sind, und das eigene Lüftverhalten überprüfen: Steht das Fenster bei aufgedrehter Heizung die ganze Nacht offen? Oder längere Zeit auf Kipp? Wenn ja, geht das richtig ins Geld.
Schwachpunkt Fassade Der größte „Fluchtweg“ für die Wärme ist allerdings die Fassade. Die kann der Hausbesitzer selbst jedoch schwer untersuchen. Besonders um Wärmebrücken zu erkennen oder knifflige Punkte wie auskragende Balkondecken oder Vordächer, die einen erhöhten Planungsaufwand erfordern, zu überprüfen, muss ein kompetenter Energieberater hinzugezogen werden. Dieser prüft den so genannten U-Wert der Bauteile, der wiederum den „Durchlasswert“ der Wärme beziffert (je niedriger, desto besser). Zusätzliches Problem für den Energie-Laien: Wird an der falschen Stelle gedämmt, kommt es an anderen Stellen zu Schimmelbefall und der Bauherr wundert sich, dass es nachher schlimmer ist als vorher.
Aus diesen Gründen gelten für die Sanierung folgende Regeln: - Erst die Dämmung erneuern, dann die Heizung anpassen. - Möglichst immer die maximale Dämmstoffstärke wählen. Die Kosten steigen dadurch nur unerheblich, der Effekt ist jedoch groß. - Eine Außendämmung ist am günstigsten aufzubringen, wenn ohnehin eine Fassadensanierung ansteht. - Fenster vor oder gleichzeitig mit der Dämmung erneuern. Wenn im Zuge der Sanierung völlig unterschiedliche U-Werte bei Wänden und Fenstern entstehen oder weiterhin Wärmebrücken vorhanden sind, kann sich leicht Schimmel bilden.
Vorsicht beim Selbermachen Die Wärmedämmung in Eigenregie ist beliebt, weil viele der Arbeiten scheinbar keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten voraussetzen – allerdings nur auf den ersten Blick. Tatsächlich kommt es auf besondere Präzision an, weil sonst die berüchtigten Wärmebrücken entstehen, an denen die Feuchtigkeit der Raumluft kondensiert, so dass Bauteile durchfeuchtet werden und schließlich schimmeln. Das kann nicht nur kostspielige Bauschäden nach sich ziehen, sondern auch eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr für die Bewohner darstellen. Es ist durchaus möglich, Eigenleistungen einzubringen, aber am besten erst, nachdem ein erfahrener Energieberater ein Konzept erstellt hat. Danach kann besprochen werden, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge durchgeführt werden und wo der Bauherr selbst Hand anlegt.
Die Dämmung der Kellerdecke eignet sich für präzise arbeitende Heimwerker, die darauf achten, dass Dämmplatten (z.B. aus Steinwolle) an Ecken und Vorsprüngen sorgfältig eingepasst werden. Die Decke des obersten Geschosses lässt sich gut gegen das Dachgeschoss dämmen – etwa mit Mineralwolle oder möglichst dicken Filzen aus Glaswolle. Die Zwischensparrendämmung im Dach kommt ebenso fürs Do-it-yourself-Verfahren in Frage wie das „Einpacken“ aller ungedämmten Leitungen in den Heizräumen (dafür gibt es Elemente in jedem Baumarkt zu kaufen).
Sollen alte Fenster erhalten bleiben, kann man sich vom Tischler eine Nut hineinfräsen lassen und dann dort, wo vorher keine Gummidichtung vorhanden war, eine einsetzen. Bei alten Fenstern kann auch der Rahmen noch sehr gut sein, das Glas aber ein Problem darstellen. Selbst gegenüber Gläsern aus den 80er Jahren ist der U-Wert heutiger Modelle um das Doppelte bis Dreifache besser. Den Austausch der Fenster sollte man einer Fachfirma überlassen. An den Übergängen der Fenster zu den Wandbauteilen drohen bei unsachgemäßem Vorgehen Undichtigkeiten, Wärmebrücken und damit später der gefürchtete Schimmel. |
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Energetische Sanierung rechnet sich Je höher die Energiepreise steigen, desto mehr lohnt sich für Hauseigentümer eine energiesparende Sanierung ihres Gebäudes. Maßnahmen wie die Dämmung von Dach und Wänden oder das Erneuern der Heizungsanlage können den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten drastisch senken.
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