Gut gedämmt ist halb geheizt
Wuppertal. Wenn die arktische Kaltluft bei uns wieder Einzug hält und den Winter ankündigt, laufen die Heizungen wieder auf vollen Touren. Wieviel Wärme und damit Heizenergie allerdings direkt wieder an die Luft gesetzt wird, ist letztlich auch eine Frage der richtigen Dämmung. Wieviel Energiekosten man auf diese Weise zum Fenster hinausgefeuert hat, merkt man frühestens bei der nächsten Heizkostenabrechnung. Es ist nicht nur der eigene Geldbeutel, der geschröpft wird. Sinnlos verpuffte Heizenergie belastet auch die Umwelt.
Die Energieagentur NRW hat für alle, die durch nachträg-liche Maßnahmen zur Wärmedämmung Energie und Kosten sparen wollen, eine neue Broschüre entwickelt: „Schutz vor Kälte und Hitze. Dämmstoffe im Vergleich.“ Die Broschüre gibt einen schnellen und präzisen Überblick über die verschiedenen Arten von Dämmstoffen und ihre Eigenschaften. Darüber hinaus findet sich eine Aufli-stung von hilfreichen Adressen für weiterführende Infor-mationen.
Wie unterschiedlich die Dämmfähigkeit von Baustoffen sein kann, zeigt ein einfaches Beispiel: Um die gleiche Dämmwirkung wie 17 cm Dämmstoff zu erreichen, ist eine Betonwand von 8,92 Metern erforderlich. Selbst gut dämmende Steine haben einen erheblich schlechteren Dämmwert als Dämmstoffe. Während die Energieeinspar-verordnung, die am 1. Februar 2002 in Kraft treten wird, bei Neubauten Wärmeschutzmaßnahmen vorschreibt, die dem Niedrigenergiehausstandard entsprechen, sieht die Situation bei Altbauten erheblich anders aus.
Die durchschnittliche Energiekennzahl (EKZ) für Altbau-ten liegt bei ca. 250 kWh/m2a (Kilowattstunden pro Qua-dratmeter und Jahr). Das entspricht 25 Liter Öl oder 25 m3 Gas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Ein ver-gleichbarer, optimal gedämmter Altbau hat eine EKZ von ca. 80 kWh/m2a, das entspricht dann nur noch 8 Liter Öl bzw. 8 m3 Gas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Das heißt, der Energieverbrauch läßt sich auf ein Drittel reduzieren. In Verbindung mit der Erneuerung der Fenster und der Modernisierung der Heizungsanlage werden damit energetische Einsparpotentiale von bis zu 75 Prozent realisiert. Rund ein Viertel dieses Einsparpotentials entfällt auf die nachträgliche Dämmung der Außenwände. Wohnkomfort und Behaglichkeit erhöhen sich für die Bewohner wesentlich.
Bei richtiger Anwendung von Dämmstoffen können ein-wandfreie hygienische Verhältnisse erreicht und Feuchtigkeitsschäden an Bauteilen vermieden werden. Außerdem stellt sich ein günstiges Raumklima mit hohem Behag-lichkeitsempfinden bei den Nutzern ein: Eine gute Dämmung sorgt im Winter vor Auskühlung und im Sommer vor Überhitzung. Darüber hinaus trägt sie auch wesentlich zum Schall- und Brandschutz bei.
„Die nachträgliche Dämmung im Altbau ist in jedem Fall eine sinnvolle Investition“, so Helwig Falk von der Energieagentur NRW. „Man sollte beim Einbau auf jeden Fall darauf achten, die Dämmmaßnahmen äußerst sorgfältig auszuführen, da fehlerhaft ausgeführte Dämmungen zu schweren Bauschäden führen können.“
Die Broschüre erhalten Sie kostenfrei bei der Energiea-gentur NRW, Kasinostr. 19-21, 42103 Wuppertal, Broschü-ren-Hotline 01805 – 33 52 26 oder als Download unter www.ea-nrw.de.
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