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'Ernte'-Aussichten von Solarenergie für viele ein Rätsel

Heizöl, Gas und Strom werden immer teurer. Das reißt in die Haushaltskasse der Bundesbürger eine gewaltige Lücke. Viele Hausbesitzer überlegen, ob es sich nicht lohnt, die Sonnenenergie zu nutzen, um Energiekosten zu sparen. Wüstenrot sagt, ob und wie man mit Sonne auf einen grünen Zweig kommt.

Die Preise dürften weiter anziehen. Auch ist mittelfristig mit noch strengeren Vorschriften zum Energieeinsparen zu rechnen. Preise für Erdöl und Gas jenseits der 50-Cent-Schwelle für einen Liter oder einen Kubikmeter sind teilweise schon Wirklichkeit geworden. Eine Grenze, die Alternativen auch ohne staatliche Unterstützung in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Sonnenkollektoren und eingeschränkt auch stromerzeugende Sonnenzellen machen sich dadurch sehr viel schneller bezahlt als bisher möglich.

Ein Gewinnspiel?
Die gesamte Technik zur "Ernte" von solarer Energie befindet sich zum einen weit oben auf dem Dach und zum anderen ganz unten im Heizungskeller. Das ist bei Sonnenkollektoren so, die Wasser aufwärmen, und auch bei den stromerzeugenden Sonnenzellen.

Bis heute zögern viele Hausbesitzer, die sich für diese neuen Techniken interessieren, sie auch anzuschaffen. Das mag mit den unterschiedlichen Verfahren - hier Kollektoren, dort Sonnenzellen - zusammenhängen, die kein eindeutiges Bild von den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Technik für den einzelnen Hausbesitzer ergeben. Nicht zuletzt könnte die Zurückhaltung auch daran liegen, dass schwer zu ermitteln ist, wie viel Energie nun tatsächlich gewonnen wird. Die "Ernte"-Menge an Sonnenenergie wird beim Kollektor in Kilowattstunden (kWh) ermittelt. Genaues weiß man über die zugeflossenen Kilowattstunden jedoch nicht, speziell beim Kollektoreinsatz.

Viele Fragezeichen also um die solare Energiegewinnung. Dabei wäre für ein Niedrigenergiehaus durchaus zu Kollektoren zu raten - wenn einige Bedingungen beachtet werden.

Wärme für Duschwasser
Gespeist aus der Kraft der Sonne, sorgen Sonnenkollektoren (Solarthermie) für die Erwärmung des Brauchwassers, in Teilbereichen können sie sogar das Heizungswasser vorwärmen. Die Verkäufer der Technik behaupten gern, es könnten 60 Prozent und mehr des bisherigen Energieverbrauchs eingespart werden. Ob das tatsächlich zutrifft, sieht man erst am Jahresende, wenn die tatsächlichen Werte vorliegen (und der Verkäufer vielleicht schon weit weg ist), wofür aber ein eingebautes Zählwerk erforderlich ist. Häufig muss der Käufer für dieses "Extra" auch zusätzlich bezahlen. Es gibt ihm aber die Gewissheit, dass sein Wenigerverbrauch an Erdöl oder Erdgas tatsächlich von der Sonne kommt und nicht etwa von einem milden Winter.

Beispiel für den Gewinn bei einem Einfamilienhaus (140 Quadratmeter Wohnfläche) durch Einsatz von Kollektoren: Zwischen einem Drittel und einem Viertel des Jahresheizwärmebedarfs. In Zahlen: Der Bedarf dürfte bei rund 10 500 Kilowattstunden im Jahr (kWh/a) liegen; "aus" der Sonne sind knapp 3000 kWh/a zu holen. Damit verbrennt der Besitzer etwa 250 Liter Heizöl weniger und spart rund 86 Euro. An Fördermitteln erhält er 125 Euro pro installiertem Quadratmeter Kollektorfläche. Wie hoch der tatsächliche Ernteertrag von Kollektoren ausfällt, hängt stark von den Lebensgewohnheiten der Hausbewohner ab, aber auch von der Dämmqualität und der Dichtigkeit des Wohngebäudes an Fassade, Kellerboden und -decke. Deshalb sollte man die Aussagen vieler Hersteller zurückhaltend betrachten.

Strom von der Zelle
Solarzellen (Photovoltaik) sind auf den ersten Blick zum Dach kaum vom Flachkollektor zu unterscheiden. Ihre Aufgabe besteht ausschließlich darin, Sonnenwärme direkt in Gleichstrom umzuwandeln. Eine Photovoltaikanlage deckt rund 30 Prozent des Jahresstromverbrauchs. Manche Hersteller stellen deutlich höhere Erträge in Aussicht. Lassen Sie im Beratungsgespräch nicht locker und bestehen Sie auf einem Nachweis (Referenzadressen).

Sie erhalten außerdem vom Energieversorgungsunternehmen (E-Werk) einen Vertrag und sind offizieller Kleinkraftwerksbesitzer. Der überschüssige Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhalten Sie pro kWh bis zu 0,7 Euro. Dabei unterscheidet man zwischen Einspeisegebühren und Einmalförderung. Diese sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Wärme aus der Erde
Zu den erneuerbaren Energieträgern kommt die noch selten nachgefragte Erdwärme hinzu, eine Technik, die weit unter der Krume des Hausgartens das nahezu konstante Temperaturniveau im Erdreich nutzt: Winters zum Heizen, sommers zum Kühlen.

Anhaltspunkte für Investitionskosten (ohne Eigenleistung, mit Installation)
Anlage für Sonnenkollektoren: Zwischen 4000 und 6500 Euro; Anlage für Solarzellen (Photovoltaik): Rund 10 000 Euro.

Mehr Geld für Kollektoren
Wüstenrot weist darauf hin, dass die Fördermittel für Sonnenkollektoren ab 1. Februar 2003 um 30 Prozent erhöht worden sind. Bisher gab es 92 Euro pro m⊃2;, jetzt 125 Euro. Ab 2004 wird der Zuschuss pro m⊃2; Kollektorfläche auf 110 Euro reduziert werden. Die Kollektoren müssen einen Mindestertrag von 350 kWh/m⊃2; pro Jahr haben, damit öffentliche Mittel fließen.

Förderanträge für Sonnenkollektoren sind zu richten an: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Frankfurter Straße 29 -35, 65760 Eschborn, Telefon 06196/908625, Fax 908800.

...und bei Sonnenzellen?
Der Staat bezuschusst hauseigene Solarstrom-Anlagen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) indirekt mit einem zinsermäßigten Kredit. Konditionen unter: www.kfw.de

TIPP
Mit 1 kWh kann eine 24-Liter-Wassermenge von 14 auf 50 Grad C erwärmt werden.
1 kWh reicht für...
140-Liter-Energiesparkühlschrank - 72 Stunden
37 cm Farbfernseher, 12 V - 16 Stunden
Stereo-Radio, 20 W - 50 Stunden
Personalcomputer - 5 Stunden

Sonnige Aussichten auf deutschen Dächern
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